Psychotherapie
Ablauf einer Therapie
Zu Beginn einer möglichen Behandlung steht die Terminvereinbarung zu einem sogenannten Erstgespräch. Bei diesem wird die grundsätzliche Therapieindikation festgestellt und ggf. eine Diagnose vergeben. Im weiteren Verlauf stehen bis zu 5 "Probesitzungen" auf dem Programm. Während dieser mache ich mir als Therapeut ein genaueres Bild und arbeite den Plan für die Behandlung aus; die Patientin / der Patient kann hierbei für sich feststellen und entscheiden, ob sie / er sich vorstellen kann, mit mir als Therapeut gemeinsam an einem Strang zu ziehen und für die Dauer der Therapie zusammenzuarbeiten. Nach Ablauf der "Probesitzungen" sind ein paar Formalien (je nach Versicherungsstatus) zu erfüllen, genaueres hierzu besprechen wir individuell und persönlich.
Die eigentliche Therapie findet dann - je nach persönlichem Bedarf - als Kurzzeit- oder Langzeittherapie statt. Dies bedeutet, dass wir uns in bis zu insgesamt 70 Terminen ein bis zwei Mal wöchentlich zu einer Therapiesitzung von jeweils 50 Minuten Dauer treffen. Wenn eine Indikation dazu gegeben ist, können zusätzliche "Elternstunden" zur Unterstützung der Therapie und des Umfelds stattfinden.
Insgesamt kann man für eine Psychotherapie - je nach persönlichem Hintergrund und der damit verbundenen Entwicklung - zwischen 6 Monaten und 2 Jahren Gesamtdauer veranschlagen. Die Entscheidung, ob während der Schulferien Therapiestunden stattfinden, treffen wir unter Berücksichtigung aller Umstände gemeinsam. In der Regel sind während der Schulferien auch Therapieferien.
Gründe / Indikationen für eine Psychotherapie
Die Gründe, über eine psychotherapeutische Behandlung nachzudenken und eine Psychotherapie zu beginnen, sind vielfältig. Zum Beispiel können dies sein:
- Aufmerksamkeitsstörungen
- Lernstörungen
- Depressionen
- Ängste
- Auffallend aggressives Verhalten
- Albträume / Schlafstörungen
- Essstörungen
- Selbstverletzendes Verhalten
- Kontakt- und Beziehungsschwierigkeiten
- Beziehungsstörungen zwischen Eltern und Kindern
- Psychosomatische Erkrankungen
- Zwangsstörungen
- Einnässen / Einkoten
- belastende Unruhe
- Belastungsstörungen nach Gewalterfahrungen
- Suizidales Verhalten
- Identitätsprobleme (z. B. im Zusammenhang mit der Pubertät)
- ...und viele andere
Psychotherapie-Verfahren
Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland drei sogenannte Richtlinienverfahren, welche vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie aufgrund zahlreicher Wirksamkeitsnachweise als wissenschaftlich fundiert anerkannt sind und deren Abrechnungsfähigkeit mit den Krankenkassen vom Gemeinsamen Bundesausschuss sozialrechtlich festgestellt wurde: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, analytische Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Diese können jeweils als Einzel- und / oder Gruppenbehandlung durchgeführt werden. Nachfolgend findet sich eine kurze Darstellung der Rahmenbedingungen der von mir angebotenen Verfahren der tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Psychotherapie.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Im tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie-Verfahren werden in der Regel solche psychischen Störungen behandelt, die sich in aktuellen und alltagsnahen Konflikten äußern. Grundannahme der tiefenpsychologischen Betrachtungsweise ist die Existenz des Unbewussten, und dass in der Tiefe (sowohl zeitlich, als auch das Bewusstsein betreffend) liegende psychische Vorgänge einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit haben. Es geht darum, diese Mechanismen und Strukturen zu identifizieren, bewusst zu machen, um dann mit alternativen Möglichkeiten einen "gesünderen" Umgang zu erreichen. Die Behandlung findet in der Regel eine Stunde pro Woche (bei besonderer Indikation auch zwei Stunden pro Woche) statt, die Inhalte der Stunden orientieren sich am Alltag der Patienten.
Analytische Psychotherapie
Mit analytischer Psychotherapie werden in der Regel Störungen behandelt, deren Ursachen eher grundsätzlich eingeengten Erlebens- und Verhaltensweisen des Patienten zugeschrieben werden. Im theoretischen Hintergrund steht hier die Annahme der Existenz einer "Grundstörung", auf welche das aktuelle Leiden zurückzuführen ist bzw. aus welcher sich dieses ergibt. Für eine Behandlung in analytischer Psychotherapie ist es hilfreich, wenn der Patient eine grundsätzliche Fähigkeit und Bereitschaft mitbringt, sich gedanklich mit sich selbst zu beschäftigen und diese Gedanken dem Therapeuten mitzuteilen. Die analytische Psychotherapie sollte an zwei bis drei Terminen in der Woche jeweils ein- oder zweistündig stattfinden, die Inhalte der Stunden sind "freier" und weniger fokussiert als in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.